TU-Präsident ist "Sprachpanscher des Jahres"
6. September 2015
Negativ-Auszeichnung Autor: Sz.de/dpa/ebri
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TU-Präsident ist "Sprachpanscher des Jahres"
Er lässt alle Masterstudiengänge nur noch auf Englisch abhalten - dafür erhält TU-Präsident Herrmann den Titel "Sprachpanscher des Jahres". Platz zwei geht an den Leichtathletikverband - wegen "kultureller Selbsterniedrigung".
Deutsch als Wissenschaftssprache? Bald nicht mehr ernstzunehmen!
Weil an der Technischen Universität (TU) München demnächst alle Masterstudiengänge nur noch auf Englisch abgehalten werden sollen, hat sich deren Präsident Wolfgang Herrmann den Negativtitel "Sprachpanscher des Jahres 2015" eingehandelt. Mit großem Vorsprung stimmten die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) für Herrmann.
Der Uni-Präsident falle damit "allen Bestrebungen in den Rücken, das Deutsche als ernstzunehmende Wissenschaftssprache am Leben zu erhalten", sagte VDS-Vorsitzender Walter Krämer. Der Verein vergibt seine Negativauszeichnung seit 1998 vor allem an Prominente und Organisationen, die Deutsch und Englisch vermischen.
"Kulturelle Selbsterniedrigung" bei den Weltmeisterschaften
Auf dem zweiten Platz landete der Deutsche Leichtathletikverband. Er habe seine Athleten als einzige Dachorganisation des Deutschen Olympischen Sportbundes bei den Olympischen Spielen in London 2012 in "Germany"- statt "Deutschland"-Trikots auflaufen lassen und diese "kulturelle Selbsterniedrigung" bei den Weltmeisterschaften in Moskau 2013 und Peking 2015 wiederholt, hieß es zur Begründung.
Im vergangenen Jahr bekam Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Negativtitel. Sie hatte bei der internationalen Münchner Sicherheitskonferenz ihre Rede auf Englisch gehalten, obwohl bei der Tagung Simultandolmetscher übersetzten.
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